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Der Winter naht, die Winterruhe ist schon voll im Gange

  • Autorenbild: Joel
    Joel
  • 6. Nov. 2018
  • 2 Min. Lesezeit

Bei der Winterruhe scheiden sich die Geister. Einige halten ihre Arten ohne Winterruhe, andere nur eine kurze Winterruhe. Die einen bereiten die Kolonie drauf vor, die anderen senken die Temperaturen direkt. In diesem Beitrag möchte ich euch ein wenig mehr über die Winterruhe und Diapausen erzählen.

In der Natur halten unsere einheimischen Arten eine Winterruhe. Ganz klar! Es ist im Winter auch kalt und somit bleibt ihnen auch nichts Anderes übrig. Also warum in der Haltung drauf verzichten? Meine Arten sind bereits seit Mitte/Ende Oktober in der Winterruhe, und dort bleiben sie bis zum nächsten Jahr.

Insekten stammen hauptsächlich aus warmen Regionen und somit mussten sich die Insekten anpassen um in unseren Breiten zu überleben. Bis auf einige wenige Ausnahmen sind Insekten nämlich wechselwarm und nehmen deshalb die Temperatur der Umgebung an. Bei Ameisen überwintern die Larven mit den Arbeiterinnen und den (jung-)Königinnen.

Vor der Winterruhe bereiten sich die Ameisen vor. Der Darm und der Kropf werden entleert und die Larven verlieren Wasser. Durch diesen Vorgang werden die Körperflüssigkeiten eingedickt und der Gehalt von Salzen, Glyzerin und anderen niedermolekularen Verbindungen steigt. Zudem wird der Gefrierpunkt der Flüssigkeiten herabgesetzt. Mit dieser Vorbereitung überstehen die Ameisen auch minusgrade ohne durchzufrieren.

Bis auf Waldameisen (Formica) überwintern alle Arten mit Larven. Eier und Puppen würden den Winter nicht überstehen. Im Idealfall werden vor dem Winter die Eier noch zu Larven und Puppen zu fertigen Arbeiterinnen.

Wann und wie lange die Ameisen ihre Winterruhe halten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es gibt exogene und endogene Einflüsse die das beeinflussen. Zu den exogenen Einflüssen gehören Licht, Temperatur und die Nahrungsverfügbarkeit, die endogenen Einflüssen sind die innere Uhr der Arten. Meine Camponotus ligniperdus entscheidet z.B. von alleine ob und wann sie in die Winterruhe gehen. Heißt also, dass diese ausschließlich auf die innere Uhr hören, unabhängig von den exogenen Einflüssen. Die Lasius flavus ist im Kühlschrank wo sie mitten in der Winterruhe sind. Die Art kann man teilweise dazu bringen die Winterruhe zu halten.

Südeuropäische Arten wie z.B. Messor barbarus halten keine direkte Winterruhe. Exoten und Südeuropäische Arten, die einen warmen oder gar keinen „Winter“ haben, halten nur eine Diapause. In der Diapause die nicht unbedingt abhängig von exogenen Einflüssen ist, stellt die Kolonie die Brutaufzucht ein. Die Königin legt also keine neuen Eier mehr und die restliche Brut wird zu Puppen großgezogen. Das geschieht bei exotischen Arten wie Camponotus nicobarensis durch eine innere Uhr. Südeuropäische Arten haben einen Temperaturunterschied. Allerdings nicht so „radikal“ wie bei uns. Bei 15 Grad kann man Messor barbarus durch den Winter bringen. Auch die Länge der Diapause ist bei den Arten geringer. So reicht es aus von November bis Februar die Temperatur etwas abzusenken. Arten die eine Diapause halten, werden aber weiter gefüttert. Wobei Proteine da nicht wirklich notwendig sind, da diese für die Brut benötigt werden.

Meine Arten bereite ich alle langsam auf die Winterruhe vor. Ich gebe vor der Winterruhe nur noch wenig Futter, bis ich das Füttern ganz einstelle. Danach werden die Kolonien in den Flur gestellt, wo sie niedrigere Temperaturen haben, und nachts vielleicht auch schon Nullgrade bekommen. Je nach Größe des Nestes kommen die kleineren Kolonien nach einigen Wochen in den Kühlschrank und die größeren bleiben im Flur. Einmal im Monat werden die Kolonien dann überprüft ob noch genug Wasser vorhanden ist. Der häufigste Verlust Grund ist mit Sicherheit das Austrocknen.

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