Haltungsbericht Camponotus Ligniperdus - Februar 2019
- Joel
- 27. Feb. 2019
- 3 Min. Lesezeit
19.02.
Heute waren es 17 Grad draußen und die Kolonie ist schon seit Januar aktiv. Ich habe sie erstmal noch in der Winterruhe gelassen und das Nest bewässert. Nun ist es aber soweit und die Kolonie kommt raus. Wie üblich, sind sie im Februar schon soweit wieder loszulegen. Allerdings sind sie dieses Jahr ziemlich aggressiv. Vielleicht liegt das auch daran, dass sie ihren Auslauf brauchen und Hunger haben. Ich habe ihnen einen Mehlkäfer und einen halben Mehlwurm aufs Nest gelegt. Etwas Zuckerwasser gab es auch. Nachdem sie sich vollgefressen hatten, haben sie die Tränke zugeschüttet. Naja dann gibt es so erstmal nichts mehr an Zuckerwasser. Eigentlich müsste ich es besser wissen und die Arena im Dezember schon fertig einrichten. Ich werde aber erstmal etwas neuen Schlauch nachbestellen müssen, da der alte Schlauch für die nicobarensis Kolonie benutzt wird. Danach gucke ich wie ich die Arena einrichten werde. Vielleicht werde ich die auch so anbieten, dass die Kolonie in die Arena zieht. Weil nach all den Jahren sieht die Farm schon sehr versaut aus. Und säubern ist nicht drin ohne das ich gebissen werde. Meine Idee war es ihnen auch ein Gipsnest anzubieten. Dafür müssen die aber erstmal aus dem Nest ausziehen. Außerdem haben sie in der Arena eine Schnecke als Mitbewohner. Diese hat sich letztes Jahr nach einem Ausflug ins Freie in meinen Rucksack geschlichen. Also bleibt sie einfach in der Arena. Und damit startet dann auch die Ameisen Saison für meine Einheimischen. Die Lasius flavus ist nämlich auch schon aktiv.
20.02
Die Arena hatte ich gestern noch eingerichtet gehabt. Dafür habe ich einfach alte Blumenerde angehäuft und einen kleinen Hügel gestaltet. In den Hügel selber habe ich eine kleine Grünlilie im Topf mit eingepflanzt, und dann die Oberfläche des Hügels mit Baumrinde, Moos und kleine Stöcker abgedeckt. So entstehen automatisch kleine Unterschlüpfe für die Ameisen. An der hinteren Seite kommt erstmal eine Heizmatte dran, da es die Art sehr warm mag.
An die Farm habe ich ein Stück Schlauch mit einem RG am Ende angeschlossen. Das RG habe ich abgedunkelt und dann eine Schüssel mit heißem Wasser drunter gestellt. So wollte ich das RG interessanter für die Kolonie machen. Da sie in der Farm soweit gegraben haben, dass ohne rote Folie Licht durchkommt, ist es im RG angenehm dunkel. Es hat auch nicht lange gedauert, bis die Kolonie in den Schlauch gezogen ist. Diesen habe ich dann in die Arena gelegt. Nun erkunden mehrere Arbeiterinnen die gesamte Arena und erkunden den Hügel. Wenn alles klappt, wird die Kolonie auch in dieser Nacht einen geeigneten Platz im Hügel gefunden, oder gebaut haben. Denn da mittlerweile schon Majore Arbeiterinnen dabei sind, ist es sehr eng im RG. Einige Arbeiterinnen sind aber noch in der Farm, die muss ich die Tage mit einer Pinzette umsetzten.
27.02
Bis auf eine Arbeiterin, die mir immer entwischt, sind alle aus der Farm in die Arena gezogen. Dort hat sich die Kolonie gut eingelebt und auch ordentlich gegraben. Mittlerweile hat die Kolonie dort mehrere Eingänge, direkt an der Futterschale, dann weiter oben den „Haupteingang“ und unter den Rindenstücken scheint wohl auch einer zu sein. Die Schnecke wird ab und zu angegriffen, aber ansonsten lassen sie diese auch in Ruhe. Die angebotenen Mehlwürmer, gebe ich noch zerteilt in die Arena, diese werden aber wortwörtlich auseinandergenommen. Da bleibt kaum noch was übrig. Und wenn Proteine schon so gut angenommen werden, wird da einiges an Brut vorhanden sein. Mit dem Nest in der Arena, kann ich erst recht nicht mehr ins Nest gucken, aber das ist dieses Jahr erst einmal egal. Hauptsache die Kolonie wächst und fühlt sich wohl. Dafür, dass die Kolonie gerade erst aus der Winterruhe zurück ist, ist schon einiges passiert. Das kann also nur ein spannendes Jahr werden.

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