Die Winterruhe ist zu Ende
- Joel
- 19. Feb. 2019
- 3 Min. Lesezeit
Kaum ein warmer Tag, werden die Kolonien aktiv. Die Camponotus ligniperdus Kolonie ist meist schon im Januar aktiv. Diese Art hat eine starke innere Uhr und entscheidet unabhängig von den äußeren Faktoren, wann und wie lange sie in Winterruhe sind. Bei meinen Lasius flavus sieht das schon ganz anders aus. Wenn es noch kalt ist, bleiben diese in der Winterruhe. Die ligniperdus Kolonie bekommt meist nur etwas Wasser und das war’s auch schon. Aber da jetzt beide Kolonien aktiv sind, beende ich die Winterruhe endgültig. Denn auch die nächtlichen kühleren Temperaturen haben der Lasius flavus Kolonie nichts mehr ausgemacht. Sie blieben aktiv. Es ist ja auch nur ein Monat zu früh. Dafür kommt die flavus Kolonie dieses Jahr etwas früher in die Winterruhe.
Die Camponotus ligniperdus Kolonie ist schon sehr aktiv und wartet nur darauf endlich wieder auf Wanderschaft zu gehen, allerdings ist die Arena noch nicht soweit. Wie jedes Jahr. Man könnte meinen ich hätte es schon gelernt. Da die Kolonie jedes Jahr so früh raus will. Nun gut. Die Arena habe ich heute auf die Schnelle eingerichtet, und zwar so, dass die Kolonie dort einziehen könnte. Wenn sie will. Denn das Nest ist jetzt seit Ende 2014 in Benutzung und sieht nicht mehr schön aus. Das ist ein wesentlicher Nachteil eines „natürlichen“ Sand-Lehm Nestes. Da werde ich, wenn die Kolonie umgezogen ist, ein Gipsnest anschaffen, sofern ich die Farm wieder sauber kriege. Der Schlauch und die Mutter zum Verbinden ist gerade aber bei der nicobarensis im Einsatz und so kann ich das Nest nicht mit der Arena verbinden. Also habe ich ein RG angeschlossen und hoffe nun, dass die Kolonie dort einzieht. Es wird sicher eng werden, aber das sollte kein Problem darstellen, da sie sich auch im Nest gerne zusammenkuscheln. Das Füttern direkt am Nest ist mittlerweile kaum mehr möglich. Mit wachsender Koloniegröße scheint die Art aggressiver zu werden. So hat sich eine der Arbeiterinnen gestern dazu entschlossen mich anzugreifen und fleißig zu beißen. Ich habe dann schnell einen Mehlkäfer reingeworfen und heute noch einen halben Mehlwurm. Der Mehlkäfer war aber lebendig. Wenn die Kolonie meint so aggressiv zu sein, dann sollen die das woanders als an mir auslassen. Etwas Zuckerwasser gab es auch, aber den Deckel haben sie mit Substrat zugeschüttet. Also gibt es das erstmal nicht mehr. Selber schuld. In der Arena werde ich einen größeren Napf mit Zuckerwasser anbieten, oder vielleicht ein kleines RG, damit ich da nicht so oft reingreifen muss. Ich werde da erstmal gucken müssen wie aggressiv die Kolonie ist, wenn sie wieder mehr Auslauf hat. In den letzten Jahren hat die Kolonie immer gerne etwas in der Arena gebuddelt und so denke ich, dass die auch komplett in der Arena leben können. Wenigstens für ein paar Monate bis ich das neue Nest habe. Ich war aber schon erstaunt wie groß die Camponotus ligniperdus doch schon ist. Seit Oktober in der Winterruhe, hatte ich nur noch ihre Südostasiatischen Verwandten vor den Augen, da diese ja keine Winterruhe brauchen. Und jetzt sind die Riesen wieder da. Zumal ich dieses Jahr schon ein paar Majore Arbeiterinnen dabei habe, die schon recht groß sind. Ich denke aber, dass es da noch etwas größer geht. Wird sich dann zeigen.
Bei den Lasius flavus gibt es nicht so viel zu erzählen, diese haben den anderen halben Mehlwurm bekommen und einen winzigen Tropfen Zuckerwasser, an den die Königin auch direkt rangegangen ist. Man konnte schön beobachten, wie sie sich vollgetrunken hat und das Zuckerwasser dann an ihre beiden Arbeiterinnen weitergegeben hat. Gerade in der Gründungsphase ist die Königin noch schön aktiv zu beobachten. Die Kolonie bleibt noch einige Wochen, vielleicht auch Monate in dem RG ohne eine Arena. So kann ich die Kolonie besser beobachten, und auch kontrollierter füttern. So klein wie die Pygmäen (ersten Arbeiterinnen) sind, ist da auch erstmal reichlich Platz im RG. Die nächsten Arbeiterinnen werden auch noch nicht so groß werden. Ein paar Larven hat die Kolonie auch durch den Winter gebracht, was heißt, dass bald neue Arbeiterinnen da sein werden. Ich will die Temperatur jetzt nicht direkt auf 20 Grad erhöhen, sondern warte noch, bis auch die Außentemperaturen konstant erhöht bleiben. Ein langsamer Übergang von der Winterruhe in das Tagesgeschäft, kommt der Natur näher und so kann die Kolonie einfach entspannt ins neue Jahr starten. Auf die vielen kleinen goldgelbenen Arbeiterinnen freue ich mich am meisten. Die Arena wird mit einem integrierten Nest angeboten und ist mit weißem Bodengrund gefüllt. Das sieht sicher noch viel schöner aus mit den gelben Arbeiterinnen. Bis dahin dauert es aber noch eine Weile. Erstmal will ich die Kolonie durch die Gründung bringen.
Mehr gibt es eigentlich nicht zu berichten. Das Ganze gibt es dann am Ende des Monats als Haltungsbericht zu den einzelnen Arten. Aber kurz gesagt, es haben alle Überlebt und sind putzmunter unterwegs. Und das ist doch die Hauptsache, oder?
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